Bauherrschaft Anlagestiftung Pensimo, Zürich
Architektur Boltshauser Architekten
Tragwerksplanung Schnetzer Puskas Ingenieure in Ingenieurgemeinschaft mit B3 Kolb
Planungszeit 2019-2022
Status Im Bau

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Auf dem Zwhatt-Areal in der Nähe des Bahnhofs Regensdorf entsteht derzeit ein innovatives Holzhybrid-Hochhaus, das von Schnetzer Puskas Ingenieure in einer Ingenieurgemeinschaft mit B3Kolb in Zusammenarbeit mit Boltshauser Architekten entwickelt und realisiert wurde. Das 75 Meter hohe Gebäude setzt neue Massstäbe im Bereich des ökologischen Hochhausbaus. Die Unter- und Sockelgeschosse, sowie der aussteifende Erschliessungskern sind aus Beton gefertigt. Die Regelgeschosse bestehen aus tragenden Stützen und Fassadenelementen aus Holz, während die Regelgeschossdecken als Hybridkonstruktion realisiert sind. Im Vergleich zu einem Massivbau ermöglicht diese hybride Bauweise eine Einsparung von etwa 20 % CO2 über den gesamten Lebenszyklus des 60-jährigen Gebäudes. Für das gesamte Tragwerk in Holzbauweise wird Schweizer Stabbuche (Fagus Suisse) verwendet.

Das Gebäude besteht aus zwei Untergeschossen, drei Sockelgeschossen und 21 Regelgeschossen. Sein Tragsystem lässt sich in zwei Konstruktionssysteme unterteilen. Die Unter- und Sockelgeschosse sind als Skelettbau ausgebildet. In diesen Geschossen werden die Decken als Stahlbetonflachdecken ausgebildet. Im 3. Obergeschoss werden die Stützen mit vorgespannten Abfangträgern und Wandscheiben im Gebäudeinneren abgefangen und die Lasten auf ca. 12 Meter hohe Aussenstützen weitergeleitet und über diese in d Fundationsebene abgetragen.

Die Hybridkonstruktion der Regelgeschosse besteht aus Holz-Beton-Verbundkonstruktion (HBV), welche in einem reduzierten Stützenraster auf massiven Holzstützen gelagert sind. Die vertikale Erschliessung und horizontale Aussteifung wird durch den zentrischen Stahlbetonkern gebildet, welcher im Verbund mit den dehnstarren HBV-Decken die horizontalen Beanspruchungen aus Wind und Erdbeben effizient in den Baugrund abträgt. Dazu werden die Kernwände bis zur Fundationsebene geführt und in den Kellerkasten eingespannt.

Der Neubau wird mit Nahwärme und -kälte aus der Areal-Energiezentrale versorgt, wobei die Wärme über Grundwasserwärmepumpen erzeugt wird. Die Fassadenelemente in Holzrahmenbauweise sind mit einer in die Brüstungsverkleidung integrierte Fotovoltaikanlage mit farbbeschichteten Solarmodulen versehen. Das gesamte Zwhatt-Areal-Projekt weist in Bezug auf die lokalklimatische Wirkung und auf das digitale Bauen Vorbildcharakter auf. Es ist Teil des Pilotprogramms «Anpassung an den Klimawandel» des Kantons Zürich. Bemerkenswert ist ausserdem, dass die Bewehrungsplanung des Hochhauses papierlos mit der «BIM-to-field» Methode umgesetzt wurde.

Das Projekt Zwhatt wurde beim Holcim Award 2023 mit einer Anerkennung ausgezeichnet. Der Holcim Award ist der weltweit bedeutendste Preis für nachhaltiges Bauen.



PUBLIKATIONEN

"Tragsysteme für Hochhäuser"
© Stadt aus Holz, TEC21 Nr.6 2020

Boltshauser Architekten

studio blomen, Zürich

Schnetzer Puskas Ingenieure

studio blomen, Zürich

Bauherrschaft Anlagestiftung Pensimo, Zürich
Architektur Boltshauser Architekten
Tragwerksplanung Schnetzer Puskas Ingenieure in Ingenieurgemeinschaft mit B3 Kolb
Planungszeit 2019-2022
Status Im Bau