Bauherrschaft | Christoph Merian Stiftung |
Architektur | Herzog & de Meuron |
Baumanagement | Dietziker Partner Baumanagement |
Planungszeit | 2008 - 2021 |
Realisierungszeit | 2021 - 2023 |
Status | Gebaut |
Auf dem Gelände der ehemaligen Schulzahnklinik in der St. Alban-Vorstadt befindet sich der Hauptsitz der Christoph Merian Stiftung (CMS), bestehend aus einem modernen, dreigeschossigen Holzbau und dem angrenzenden klassizistischen Vorderhaus. Die Stiftung, Eigentümerin von 340 Hektar Wald und Aktionärin bei Fagus Suisse, einem Unternehmen, das Buchenholz als Baustoff fördert, entschied sich nach intensiver Überlegung für einen nachhaltigen Neubau aus Holz. Im Inneren wurde neben dem klassischen Fichten- und Tannenholz für die tragenden Bauteile der Holzständerwände und Brettstapelverbunddecken auch regionales Buchenholz für die Deckenrandträger und die runden Innenstützen verwendet. Die Fassade besteht aus Fichten- und Lärchenholz, um den Witterungsbedingungen standzuhalten.
Das bestehende Gebäude wurde bis auf die rückwärtige Mauerwerkswand (Brandwand) auf der Parzellengrenze vollständig rückgebaut. Zur Sicherung der freistehenden Brandwand wurden die Bestandsdecken lokal perforiert und mit bereits für den Neubau konzipierten Wandelementen und Schrägspriessen gesichert. So konnte ein effizienter Rück- und Neubau ohne grössere Einschränkungen durch aufwendige Sicherungsmassnahmen erfolgen.
Der Neubau besteht aus einer Kombination von Holzbau und Stahlbetonbau. Die Rückwand des Gebäudes, deren Verlauf der Parzellengrenze folgt, wurde mit Halbfertigteilen in Stahlbeton erstellt und übernimmt, neben einer weiteren Längswand in Stahlbeton, die Aussteifung in Längsrichtung. An den Gebäudeenden steifen aus Brandschutzgründen verkleidete Fachwerkwände in Holz, das Gebäude in Querrichtung aus. Der Überbeton der Holzverbunddecken, sowie die Treppenläufe- und Podeste sind mit den aussteifenden Tragelementen verbunden und gewährleiten so die horizontale Sicherung im Erdbebenfall. Die Brettstapeldecke über dem Dachgeschoss ist mit einer Holzwerkstoffplatte verschraubt, welche die Funktion der statischen Deckenscheibenwirkung übernimmt.
Das Tragwerk ist aus den seitlichen Fachwerkwänden, den Innenwänden und Stützen sowie aus den Brettstapeldecken und der Balkonkonstruktion aufgebaut. Die Holzverbunddecke spannt als Einfeldträger zwischen der Rückwand bzw. Holzständerwand und dem fassadenseitigen Randträger aus Buche. Gleichzeitig wird die Verbunddecke am Randträger aufgehängt, welcher als Mehrfeldträger mit einem Stützenraster von 3.04 Meter die Längsfassade überspannt. Die Buchenstützen leiten die Lasten von oben kraftdurchleitend, bis in das Untergeschoss ab.
Die Balkonkonstruktion ist mit Hilfe einer speziellen Stahleinlage auskragend am Randträger angeschlossen und in die Verbunddecke eingespannt. Durch diese Detaillösung konnten die beiden Systeme von auskragendem Balkon, und Holzverbunddecke mit Randträger sehr statisch effizient und elegant realisiert werden.
AUSZEICHNUNGEN
Bauherrschaft | Christoph Merian Stiftung |
Architektur | Herzog & de Meuron |
Baumanagement | Dietziker Partner Baumanagement |
Planungszeit | 2008 - 2021 |
Realisierungszeit | 2021 - 2023 |
Status | Gebaut |