Bauherrschaft | F. Hoffmann-La Roche AG |
Architektur | Herzog & de Meuron Ltd. |
Tragwerksplanung | INGE Proplaning Ingenieure / Schnetzer Puskas Ingenieure AG |
Planungszeit | 2015-2017 |
Realisierungszeit | 2017-2020 |
Status | Gebaut |
Das Pharmaunternehmen F. Hoffmann-La Roche hat den eigenen Standort Basel mit den Bauten 08 und 11 um ein neues Service- und Dienstleistungszentrum erweitert. Das Projekt besteht aus zwei Baukörpern mit jeweils einem Erdgeschoss und 7 Obergeschossen (Bau 08) und einem Erdgeschoss mit 4 Obergeschossen (Bau 11). Beide Bauten fussen auf einem gemeinsamen Untergeschossbaukörper, welcher drei Geschosse tief ins Erdreich einbindet. Die Untergeschosse werden als Einstellhalle, Technikzentralen und diversen Lagern genutzt. Im Bau 08 sind oberirdisch diverse Werkstätten sowie Büroarbeitsplätze untergebracht. Der Bau 11 beinhaltet einen Wellness- und Fitnessbereich, einen Club sowie diverse Shops.
Der Bau 11 wurde als Stahlbeton-Skelettbau mit aussteifenden Kernen ausgebildet. Die vertikalen Lasten werden oberhalb des Erdgeschosses entweder direkt in die Kerne, die Fassadenstützen oder eine im inneren befindliche Doppelstützenreihe in die Fundationsebene weitergeleitet. Eine Ausnahme bildet der Bereich des sogenannten Roche-Clubs oberhalb des Erdgeschosses. Hier werden die Fassadenstützen über einen einfassenden vorgespannten Randträger auf zwei vorgespannte Hauptunterzüge geleitet, welche die Lasten letztendlich in vier Stützen im Gebäudeinneren ableiten. Die horizontale Stabilisierung erfolgt durch die Erschliessungskerne im Gebäudeinneren, welche im Untergeschoss-Kasten eingespannt sind.
Das statische System des Baus 08 ist von der bestehenden Kopfstation vordefiniert. Die im Perimeter des Baus 08 vorhandene, unterirdische Kopfstation im UG01 wurde mit einem brückenähnlichen Bauwerk überbaut. Im ersten und zweiten Obergeschoss werden die Stockwerkslasten mit Hilfe eines doppelgeschossigen Fachwerkträgers in der Fassadenebene abgefangen. Der Stahlbetonfachwerkträger überspannt dabei gut 35 Meter. Die Diagonalen und der Untergurt sind jeweils vorgespannt. Auf diese Weise wird ein Grossteil der Lasten aus den acht Geschossen oberhalb der Kopfstation abgefangen. Um die Verformung der Decken und damit des doppelgeschossigen Fachwerkträgers kontrollieren zu können und auf die Verformung der Gebäudeteile neben dem Bereich der Kopfstationen abzustimmen, wurden die Diagonalen und der Untergurt mit zunehmender Bauhöhe in mehreren Stufen vorgespannt. Mit jedem neu gebauten Geschoss wird die Auflast schwerer, und beispielsweise die Druckkraft in den Diagonalen nimmt ab. Ansonsten weisen die Decken eine Spannweite von 10 x 8.70 Metern auf. Die Decken sind mit 30 bis 35 cm auf eine Nutzlast von bis zu 1.5 t / m2 ausgelegt. Die Deckenlasten ruhen nur teilweise direkt auf den vorfabrizierten Stützen. Auch hier werden die Decken von einem Deckenrandträger eingefasst, der Deckenrandverformungen reduziert die Durchstanzlast auf den Stützen reduziert.
Die Haupterschliessungstreppe bildete eine grössere Herausforderung: Sie ist lediglich über die Decken an die primäre Tragkonstruktion angeschlossen und kragt jeweils bis zum Knick um bis zu 4 Metern von der Deckenkante aus.
Beide Gebäude werden grundsätzlich über eine flache Bodenplatte gegründet. Im Bereich der Kopfstation wurden zusätzlich Grossbohrpfähle angeordnet, um die Kopfstation nicht durch Setzungen in Mitleidenschaft zu ziehen. Daher ist in dem Bereich um die Kopfstation von einer kombinierten Pfahl – Plattengründung zu sprechen.
Das Projekt wurde dreidimensional nach den BIM-Vorgaben der F. Hoffmann La-Roche AG geplant und realisiert.
Bauherrschaft | F. Hoffmann-La Roche AG |
Architektur | Herzog & de Meuron Ltd. |
Tragwerksplanung | INGE Proplaning Ingenieure / Schnetzer Puskas Ingenieure AG |
Planungszeit | 2015-2017 |
Realisierungszeit | 2017-2020 |
Status | Gebaut |