Auf dem ehemaligen Industriegebiet des Koch-Areals wächst auf vier Baufeldern ein zukunftsweisendes Stadtquartier, das Koch-Quartier. Nebst einem Quartierpark sollen gemeinnütziger Wohnraum und verschiedene Gewerbenutzungen realisiert werden. In der südöstlichen Ecke des Areals wird der Neubau der Genossenschaft Kraftwerk1 auf Baufeld C mit einer Grundrissfläche von 111 x 34 Meter parallel zur Flüelastrasse platziert und schafft eine direkte Verbindung von dieser zum Quartierpark.

Das rund 29 Meter hohe Gebäudevolumen gliedert sich nutzungs- und bautechnisch in zwei Bereiche. Das Erdgeschoss bildet zusammen mit den ersten beiden Obergeschossen den massiven Sockel in Stahlbeton, der vielfältige Nutzungsanforderungen vom Zirkusbetrieb über Kindergarten und Betreuungsräume, Gastronomie, Gewerbe bis hin zu Rohbaueinheiten zur Wohn- und Ateliernutzung abdecken soll. Im Zentrum des Gebäudes führt eine spektakuläre Fahrradrampe in drei Windungen ins Untergeschoss und bietet ausreichend Platz für die Fahrräder der Bewohnenden; das Projekt ist autofrei geplant.

Auf dem massiven Sockel wird eine sechsgeschossige Holz-Beton-Hybridkonstruktion in Skelettbauweise errichtet. Die Decken werden mit Ausnahme der Bereiche um die Treppenhauskerne als vorgefertigte Holz-Beton-Verbunddecken mit einer Spannweite von jeweils 6,1 Meter ausgebildet und auf Doppelbalken aufgelagert. Der Bereich über den Trägern wird in Ortbetonbauweise ausgebildet und generiert einen Verbundquerschnitt, der auch dazu dient, die Deckenelemente zu einem durchgehenden System zu verbinden, die zusammenhängende Deckenscheibe zu bilden und den Anschluss an die massiven Kerne zu gewährleisten.

Für die Ausbildung der Träger und Stützen wird furnierverleimtes Buchenholz verwendet, das durch seine hohe Festigkeit die schlanken Abmessungen der Konstruktion ermöglicht. Auf den sechs Geschossen entsteht ein breit gefächerter Wohnungsmix, der bezahlbaren Wohnraum für Jung und Alt bieten soll. Der rechteckige Grundriss der Obergeschosse weist drei Innenhöfe auf, die bis ins Dachgeschoss zu einem grossen Hof zusammenwachsen. Das Dach ist der Rückzugsort für die Bewohnenden. Es ist intensiv begrünt und trägt zur Regenwasserretention und somit zum positiven Gebäude- und Stadtklima bei.

Die Gründung des Gebäudes erfolgt auf rund 150 Grossbohrpfählen von circa 30 Meter Länge. Sie leiten einerseits die Vertikallasten in den Baugrund ab, andererseits werden die vier Treppenhauskerne zur horizontalen Lastabtragung in den Baugrund eingespannt. Ein vollflächiger Sickerteppich unter der Bodenplatte und entlang der Aussenwände des Untergeschosses gewährleistet weiterhin eine uneingeschränkte Grundwasserzirkulation.