Bauherrschaft Institut Ingenbohl, Provinz Schweiz
Totalunternehmer Halter
Architektur Boltshauser Architekten
Planungszeit 2019-2020
Realisierungszeit 2020-2023

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In Ingenbohl oberhalb von Brunnen ist seit über 170 Jahren der Orden der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz beheimatet. Nun wurde die Klosteranlage um ein siebengeschossiges Alters- und Pflegezentrum erweitert. Es ist an der östlichen Hangkante positioniert und verbindet auf geschickte Weise das untere Niveau des neuen Besucherparkplatzes mit dem Klosterplateau. Der Neubau umfasst ein Technikgeschoss auf dem Dach, sechs Obergeschosse, ein Erdgeschoss und vier teilweise im Hügel versenkte Untergeschosse. Ein Raster aus sichtbaren Stützen, Decken- und Balkonplatten, das den Kraftfluss im Gebäude nachzeichnet, strukturiert die Fassaden. Zwei Kolonnaden an der Ost- und Westseite des Hauses bilden einen überdachten Weg und geben dem Sockelbereich besondere Bedeutung. Als nachhaltige Alternative zum klassischen Sichtbeton entschied man sich für gestampften Trasskalk aus der Region. Durch die Zugabe von Kalk und Trass wird der Zementbedarf um die Hälfte reduziert und damit die CO2-Bilanz deutlich verbessert.

Das Tragwerk ist als massives Stahlbetonskelett mit einem aussteifenden Kern konzipiert. Die Geschossdecken sind als punktgestützte Flachdecken ausgebildet, die eine hohe Flexibilität und Spannweite ermöglichen. Die Horizontalkräfte aus Wind- und Erdbebenbeanspruchung werden über die schubsteifen Decken in das Aussteifungssystem der Kernwände eingeleitet. Die innere Stützenanordnung ist so konzipiert, dass sie ohne Abfangungen bis zur Gründung durchläuft. Diese Konstruktion wird durch eine Vorspannung mit nachträglichem Verbund unterstützt.

Ein architektonisches Merkmal des Neubaus ist die integrierte Kapelle. Sie befindet sich im Erdgeschoss und erstreckt sich über zwei Geschosse, was ihr eine beeindruckende Raumhöhe verleiht. Die Gestaltung mit grossflächiger Verglasung und Wände aus gestampften Trasskalk schafft eine spirituelle Atmosphäre. Im Foyer des Erdgeschosses, das analog zur Kapelle mit Wänden aus Trasskalk gestaltet ist, führt eine aufgehängte Treppenanlage aus Stahl im Dreieck in die Obergeschosse.

Oliver Stern

Kuster Frey

Kuster Frey

Kuster Frey

Kuster Frey

Schnetzer Puskas Ingenieure

Oliver Stern

Bauherrschaft Institut Ingenbohl, Provinz Schweiz
Totalunternehmer Halter
Architektur Boltshauser Architekten
Planungszeit 2019-2020
Realisierungszeit 2020-2023