Bauherrschaft Amt für Hochbauten der Stadt Zürich
Architektur Studio Burkhardt, Zürich
Tragwerksplanung Schnetzer Puskas Ingenieure AG / PIRMIN JUNG Schweiz AG (Schulhaus)
Stahl-/ Metallbauunternehmen Baltensperger AG
Planungszeit 2017-2022
Realisierungszeit 2020-2023
Status Gebaut

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Die Schule Allmend im dicht besiedelten Stadtteil Manegg im Südwesten von Zürich und dem schweizweit ersten zertifizierten 2000-Watt-Areal Greencity ist darauf ausgerichtet, eine nachhaltige Lebensweise zu fördern und den ökologischen Fussabdruck der Bewohner:innen zu minimieren. Der dreigeschossige und erdbebengerechte Neubau im Minergie-P-ECO-Standard ging aus einem Architekturwettbewerb hervor. Es galt auf der begrenzten Grundstücksfläche möglichst viel öffentlichen Raum und dadurch einen Mehrwert fürs Quartier zu schaffen. So zeichnet sich das Schulgebäude durch eine überzeugende Besonderheit aus: den Allwetterplatz auf dem Dach. Auf 16 m Höhe ist er über eine Spindeltreppe für alle zugänglich.

Der flach fundierte Neubau ist grundsätzlich als demontierbar Holzskelettbau konzipiert (Design for Disassembly), wobei der Gebäudesockel aus recyceltem Stahlbeton in Ortbeton hergestellt worden ist; ebenso die massiven Erschliessungskerne, die der Aussteifung dienen. Die Überdachung des Allwetterplatzes, die auch Unterkonstruktion für die 1300 m2 grosse Fläche mit 534 Solarmodulen ist und eine Leistung von 172 kWp erbringt, ist hingegen ein schlichter Stahlbau in Form einer klassischen Stahlkonstruktionsweise. Er gleicht einem unverkleideten Hallenbau, der ohne besondere bauphysikalische Anforderungen dimensioniert und konstruiert werden konnte.

Bereits in der Wettbewerbseingabe war dies so vorgesehen, um eine gestalterische Einheit der Konstruktion in Kombination mit der Absturzsicherung bzw. dem Ballschutz zu erhalten und um den Dachaufbau und die Unterkonstruktion der PV-Anlage möglichst filigran, leicht, offen und hoch genug zu ermöglichen. Dabei bietet sich Stahl an. Dank seiner hohen Tragfähigkeit und konstruktiven Flexibilität als Stabtragwerk ermöglicht er grosse Spannweiten ohne störende Stützen. Zudem zeichnet er sich als robustes und dauerhaftes Baumaterial aus, das sich gut für den Einsatz im Freien eignet und eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Witterungseinflüssen aufweist.

Letztlich ist ein räumliches Stabtragwerk mit pragmatisch angeordneten Windverbänden entstanden – nur beschichtet ohne Duplexierung –, das filigran erscheint, materialreduziert ist und daher ökologisch und statisch schlank ist. Dabei besticht die Klarheit. Dies zeigt sich exemplarisch in den pragmatisch angeordneten Windverbänden. Stärkere Profile wären möglich gewesen, dann wären die Diagonalen entfallen, doch das war nicht das Ziel. Denn dann hätte das Tragsystem aus Rahmen bestanden mit entsprechend höheren Schnittkräften und infolgedessen stärkeren Profilen und massiveren Knoten. Das Erscheinungsbild des filigranen Aufbaus hätte sich deutlich verändert. Vielmehr strebte man stattdessen die kohärente und passende Einfachheit an. Nicht willkürlich, sondern bewusst so gestaltet, dass sie Sinn ergibt und zur Gesamtidee passt.

Die Passerelle Haspelsteg mit ihren schlanken Brückenträgern aus Stahl stellt ein wesentliches Element der neuen Schulanlage Allmend dar. Sie führt über die Allmendstrasse, die Gleise der SZU und die Maneggstrasse und dient als sichere Wegverbindung zwischen den beiden Hälften des ehemaligen Industriegebiets. Die Fussgängerbrücke wurde nach den Prinzipien der Wirtschaftlichkeit, Funktionalität und Dauerhaftigkeit erstellt. Zudem wurden Aspekte wie Funktionstüchtigkeit (Setzungen, Verformung, Schwingungen, usw.) sowie Unterhalts- und Reparaturfähigkeit (Zugänglichkeit) bei der Konzeption des Bauwerkes berücksichtigt.

Das Tragwerk ist insgesamt circa 74 Meter lang und wird über Treppen und Liftanlagen an den östlichen und westlichen Enden, sowie am Locher-Oeri-Platz erschlossen. Die maximale freie Spannweite zwischen den Auflagern beträgt 33.1 Meter. Die Brückenträger wurden vorgefertigt geliefert und mit einem Pneukran in wenigen Stunden auf die Widerlager gehoben. Somit konnte der Bahnbetrieb während der Installation der Brücke ohne Beeinträchtigung aufrechterhalten werden.

Alexander Arregui Leszczynska

Atelier Schweizer Vollmer

Alexander Arregui Leszczynska

Atelier Schweizer Vollmer

Atelier Schweizer Vollmer

Cyril Cerny

Unterkonstruktion der PV-Anlage Baltensperger AG

Schnitt Achse 13 Baltensperger AG

Fussdetail 7 Baltensperger AG

Ansicht Passerelle Studio Burkhardt

Axonometrie Passerelle Schnetzer Puskas Ingenieure

Atelier Schweizer Vollmer

Bauherrschaft Amt für Hochbauten der Stadt Zürich
Architektur Studio Burkhardt, Zürich
Tragwerksplanung Schnetzer Puskas Ingenieure AG / PIRMIN JUNG Schweiz AG (Schulhaus)
Stahl-/ Metallbauunternehmen Baltensperger AG
Planungszeit 2017-2022
Realisierungszeit 2020-2023
Status Gebaut