Bauherrschaft | Hochbau Stadt Bern |
Architektur | Kast Kaeppeli Architekten |
Landschaftsarchitektur | Westpol Landschaftsarchitektur Basel |
Planungszeit | 2014-2018 |
Realisierungszeit | 2019-2022 |
Status | Gebaut |
Im Herzen der Wohnsiedlung Kleefeld aus den 1960er-Jahren steht neben dem Quartierzentrum die Schulanlage, erbaut 1971/72 von B.H. Matti. Nach einer Entwicklungsstudie 2012 hat sich die Stadt Bern zu einem Ersatzneubau entschieden und 2014 einen Projektwettbewerb durchgeführt, der vom Team um Kast Kaeppeli Architekten gewonnen wurde.
Die drei bestehenden Schulbauten wurden durch zwei Neubauten – ein Basisstufengebäude und ein Primarstufengebäude – ersetzt. Die Doppelturnhalle sowie die Aussensportplätze wurden 2017 ins Gesamtprojekt integriert.
Das Primarstufengebäude wird vom Pausenplatz über einen gedeckten Aussenraum und eine grosszügige Eingangshalle erschlossen. Im Erdgeschoss befinden sich die Musiksäle und Räume für das textile Gestalten. Die Ober- und Untergeschosse werden durch zwei getrennte Treppenhäuser erschlossen. Im ersten und zweiten Obergeschoss befinden sich acht Klassenzimmer. Der Grundriss bietet eine grosse Nutzungsflexibilität für unterschiedliche Unterrichtsformen.
Die Basisstufe besteht aus einem zweigeschossigen, langgestreckten Gebäude. Die Erschliessung erfolgt einerseits über zwei Haupteingänge vom Pausenplatz aus und andererseits über vier direkte Nebeneingänge auf dem Niveau der Unterrichtsräume.
Sowohl bei der Primarschule wie auch der Basisstufe besteht das Tragwerk aus Stahlbeton-Flachdecken, die auf Stahlbetonwandscheiben und Innenstützen aus Beton gelagert werden. Die beiden Ersatzneubauten wurden als Massivbauten in Recyclingbeton ausgeführt und mit aufgehellten und sandgestrahlten Betonelementen verkleidet. Beide Neubauten wurden direkt an und teilweise über die bestehende unterirdische Sanitätshilfestelle gebaut.
Im Erdgeschoss der Primarstufe befindet sich ein Arkadenbereich. Dort werden die Fassadenstützen schwimmend auf der bestehenden Sanitätshilfestelle gelagert. Die Obergeschosse werden durch Wandscheiben abgefangen, damit können die Fassadenstützen und die Innenstütze im Bereich der Arkade lediglich selbsttragend ausgebildet werden. Mit dieser Massnahme werden die Lasten der Obergeschosse im Neubau fundiert und nicht auf die bestehende Sanitätshilfestelle eingeleitet.
Bei der Basisstufe werden die hofseitigen Fassadenstützen, ähnlich zur Primarstufe, schwimmend auf der Sanitätshilfestelle gelagert. Die Arkadenstützen sowie die warmseitigen Fassadenstützen stehen dabei über der Decke der Sanitätshilfestelle. Dank der geringen Lasten können diese über ein Streifenfundament in die bestehende Wand eingeleitet werden.
Die horizontale Stabilisierung gegen Wind und Erdbeben erfolgt sowohl in der Basisstufe als auch in der Primarstufe übertragende und stabilisierende Betonwandscheiben, welche über sämtliche Geschosse durchlaufen.
Die Doppelturnhalle wurde gleichzeitig mit der Erneuerung der Schulanlage umgebaut und saniert. Die neue Gebäudehülle sollte in ihrem Erscheinungsbild an die beiden Schulneubauten angeglichen werden. Gleichzeitig wurde die Tragkonstruktion der bestehenden Turnhallengebäudes rechnerisch überprüft und wo nötig bezüglich Tragsicherheit und Erdbebensicherheit ertüchtigt.
Alle Gebäude erfüllen den Standard von Minergie-P-ECO und verfügen über Photovoltaikanlagen auf den Dächern.
Premiere für die Anwendung von CO2-angereichertem Konstruktionsbeton von Neustark
Für die Ausführung des Veloparkings und die Umgebungsstützmauern wurde erstmals in der Schweiz ein CO2-angereicherter Beton von der Firma Neustark als Konstruktionsbeton verbaut. Vorgängig zu den Betonierarbeiten wurden ausführliche Betonprüfungen durchgeführt, um die Betonrezeptur final zu bestimmen. Die Ausführung der Betonierarbeiten sowie die Nachbehandlung des CO2-angereicherten Betons haben gut funktioniert, dank der guten Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Partner.
Bauherrschaft | Hochbau Stadt Bern |
Architektur | Kast Kaeppeli Architekten |
Landschaftsarchitektur | Westpol Landschaftsarchitektur Basel |
Planungszeit | 2014-2018 |
Realisierungszeit | 2019-2022 |
Status | Gebaut |