Bauherrschaft | Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons Basel-Stadt, Hochbauamt |
Architektur | FOCKETYN DEL RIO Studio |
Bauleitung | Caretta+Weidmann, Baumanagement AG |
Planungszeit | 2015-2016 |
Realisierungszeit | 2018-2022 |
Status | Gebaut |
Das Gesamtareal der Kaserne Basel ist ein zentraler städtischer Treffpunkt und Kulturort mitten im Kleinbasel. Mit dem vollständigen Auszug der Hochschule für Gestaltung und Kunst sowie der Brückenangebote aus dem Hauptbau der Kaserne wurden grosse Gebäudeflächen frei, die für neue Nutzungen zur Verfügung stehen. Einerseits wird eine neue Verbindung zwischen der Rheinpromenade und dem Kasernenplatz geschaffen, andererseits erhält das Quartier neue qualitative Aufenthaltsbereiche.
Der Hauptbau ist ein längliches Gebäude, welches den Platz im Westen abschliesst und diesen vom Rhein trennt. Der grösste Eingriff des Umbaus ist städtebaulicher Natur, denn der momentan abschliessende Riegel soll “poröser” werden, also und damit an mehreren Stellen den Durchgang zum Rhein ermöglichen: Zwei öffentliche und aussenliegende Verbindungen werden seitlich geschaffen und eine innere öffentliche Verbindung wird durch eine dreigeschossige Durchgangshalle in der Mitte des Gebäudes (die Plaza) erreicht. Durch zwei neue seitliche Treppenhäuser und einen zentrischen Aufzugsstrang entstehen zusätzlich kleinere, vertikale Verbindungen.
Das neue Gebäude fügt sich in die bestehende Gebäudehülle des Hauptbaus ein. Die grundsätzliche Strukturierung und das Prinzip des vertikalen Lastabtrags bleiben im Wesentlichen bestehen. Die Stockwerkslasten werden auf die beiden Aussenwände in Gebäudelängsrichtung und auf die zentrische Innenwand geleitet. Mit der Umnutzung werden die Decken auf zeitgemässe Ausbau- und Nutzlasten ertüchtigt. Daher werden die Stockwerksdecken als Holz-Beton-Hybriddecken ausgebildet. Die bestehenden Holzbalken werden weiter verwendet, teilweise seitlich aufgedoppelt sowie mit einer dünnen Ortbetonschicht schubsteif ergänzt. Im Versammlungsraum und über der Plaza im zentralen Bestandteil des Gebäudes werden aufgrund von höheren Nutzlasten, einer möglichen Nutzung mit dynamischen Konzertbeanspruchungen und der grösseren Spannweite die Decken als Stahlbetonrippendecken ausgebildet. Die Rippe kommt in Anlehnung an die Holz-Beton-Verbunddecke als vorgespannter Stahlbetonbalken auf die Baustelle und wird mit einer dünnen Ortbetonplatte ergänzt. Aufgrund der grossen Schalhöhen werden verlorene Beton-Schalelemente verwendet.
Ein weiteres massgebendes Ziel aus Sicht der Tragwerksplanung bildet die Erdbebenertüchtigung des gesamten Gebäudes auf heutige normative Vorgaben. Die horizontale Stabilisierung wird als Hybridsystem aus den beiden Kernen in den Hauptflügeln, dem zentralen Aufzugskern, Querwänden, welche zwischen den Hauptflügeln und dem Mittelteil im Verbund angeordnet sind, und den bestehenden Mauerwerkswänden gebildet. Die als dehnstarre Scheiben wirkenden Holz-Beton-Verbunddecken und die Rippendecken verbinden die aussteifenden Bauteile mit den Anbauten zu einem widerstandsfähigen und robusten Gesamtsystem. Die Elemente sind so konzipiert, dass Torsionsbeanspruchungen weitestgehend vermieden werden können. Die Mauerwerkswände werden mit Hilfe von für das Projekt entwickelten Auflagerdetails an die Holz-Beton-Verbunddecken kraftschlüssig angeschlossen. Die bestehende Fundation kann beibehalten werden, die Kernbereiche werden auf ein Bankett von Mikropfählen gegründet.
Kaserne Basel, FOCKETYN DEL RIO Studio
Film: Vasil Lagos
Dauer: 02:17 Min
Bauherrschaft | Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons Basel-Stadt, Hochbauamt |
Architektur | FOCKETYN DEL RIO Studio |
Bauleitung | Caretta+Weidmann, Baumanagement AG |
Planungszeit | 2015-2016 |
Realisierungszeit | 2018-2022 |
Status | Gebaut |