Bauherrschaft | Tiefbauamt der Stadt Bern |
Architektur | Rolf Mühlethaler Architekt BSA SIA, Bern |
Seil- und Tragkonstruktion | Schnetzer Puskas Ingenieure |
Brückeningenieure | Ingenta, Bern / Bächtold & Moor, Bern |
Drahtseiltechnik | Jakob, Trubschachen |
Planungszeit | 2010-2012 |
Realisierungszeit | 2013-2015 |
Status | Gebaut |
Aufgrund der Zunahme der Brückensuizide in Bern überwies der Stadtrat im Oktober 2009 eine dringliche Motion, welche die Installation von Fangnetzen an fünf Berner Hochbrücken verlangte. Nach der Installation einer provisorischen Lösung mit vertikalen Sicherheitsnetze, die jedoch den ästhetischen und denkmalspezifischen Anforderungen nicht genügten, beauftragte die Direktion für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün ein Projektteam, um eine definitive Lösung zu finden. Das Ingenieur-Architekten-Team Schnetzer Puskas Ingenieure und Rolf Mühlethaler Architekten konstruierte Netze, die den gestellten Ansprüchen gerecht werden.
Im Rahmen des Projektes wurden Suizidpräventionsmassnahmen in Form von Auffangnetzen an der Kirchenfeld- und Kornhausbrücke installiert. Die horizontalen Netze sollen Suizidversuche von den Brücken verhindern und bieten den Unterliegern Schutz. Die Netzkonstruktionen beider Brücken sind konstruktiv ähnlich. Sie unterscheiden sich im Detail und passen sich an die gegebenen Spannweiten sowie an die bestehende historische Brückenkonstruktion an. Das Ingeniöse an der Konstruktion ist, dass alle Bauteile tragend mitwirken – auch das Netz. Das System besteht aus einem mindestens drei Meter breiten Webnetz, getragen durch ein Haupttragseil das zwischen den Brückenwiderlagern spannt. Die Netzbreite, Maschenweite und der Drahtdurchmesser der Netze wurden aufgrund mechanischer Versuche sowie Untersuchungen an einem 1:1 Modell durchgeführt. Die Netzbreite ist abhängig von der Tiefe in welcher das Netz unter der Fahrbahn installiert wurde. Bei der Kirchfeldbrücke hat das Netz eine Breite von 3.8m und liegt 3.1 m unter der Fahrbahnplatte. Die Netzbreite der Kornhausbrücke beträgt 3.1 m in einer Tiefe von 1.75 m. Das Tragseil ist durch auskragende Stahlträger die an den Brückenpfeilern befestigt wurden gestützt. Hängerseile verbinden das Netz mit dem Tragseil bzw. dem Brückenüberbau.
Es entsteht eine effiziente Seilkonstruktion, die inklusive Netze als ganzheitliches statisches System funktioniert, präventiv gegen Suizidversuche wirkt, unter Umständen Leben retten kann und zugleich den gestalterischen, städtebaulichen und denkmalpflegerischen Anforderungen genügt.
Bauherrschaft | Tiefbauamt der Stadt Bern |
Architektur | Rolf Mühlethaler Architekt BSA SIA, Bern |
Seil- und Tragkonstruktion | Schnetzer Puskas Ingenieure |
Brückeningenieure | Ingenta, Bern / Bächtold & Moor, Bern |
Drahtseiltechnik | Jakob, Trubschachen |
Planungszeit | 2010-2012 |
Realisierungszeit | 2013-2015 |
Status | Gebaut |