Bauherrschaft | Stiftung für die Renovation der Kaserne der Päpstlichen Schweizergarde im Vatikan |
Architektur | Durisch + Nolli Architetti |
Planungszeit | Seit 2017 |
Status | In Planung |
Seit 1506 bewacht die Päpstliche Schweizergarde den Vatikan und dient als Leibwache des Papstes. Die heutige Kaserne der Schweizergarde befindet sich nördlich des Petersplatzes und besteht aus drei Gebäuden: Zwei Ende des 19. Jahrhunderts erbaute und miteinander verbundene Gebäude dienen als Kaserne der Truppe, das dritte, das aus den 1930er Jahren stammt, beherbergt die Wohnungen der Kader und die Kommandobüros. Der heutige Ehrenhof war ursprünglich der Eingang zum Petersdom für Pilger, die aus ganz Europa über die Via Francigena kamen. Diese wichtige historische und religiöse Spur ist heute leider fast vollständig durch die Vorhangmauer und den Brunnen der Kaserne verbaut.
Das Projekt geht auf die dringende Notwendigkeit zurück, die Räumlichkeiten der Päpstliche Schweizergarde zeitgemäss zu erneuern und Wohnraum für Familien innerhalb der Garde zu ermöglichen. Dieser "soziale" Erneuerungsbedarf, der eine Nachfrage nach einer substantiellen Vergrößerung der Unterkünfte erzeugt, fällt mit einem dringenden Bedarf an struktureller Renovierung der bestehenden Gebäude zusammen, die veraltet, zu klein und nicht an die heutigen Standards angepasst werden können. 2017 hat die Stiftung für die Renovation der Kaserne der Päpstlichen Schweizergarde das Architekturbüro Durisch + Nolli und Schnetzer Puskas Ingenieure für eine umfassende Machbarkeitsstudie bestimmt. Diese sieht den Rückbau der bestehenden Gebäude vor, die durch zwei moderne, ähnlich grosse aber in der Geschossigkeit verdichtete Gebäude ersetzt werden sollen.
Die neue Kaserne hat einen Grundriss von 62 m Länge und 25 m Breite und erstreckt sich über sechs Stockwerke über dem Boden bis zu einer Höhe von 20 Metern. Das Wohnhaus hat die gleiche Anzahl von Stockwerken und ungefähr die gleiche Höhe, ist jedoch schmäler (60 m lang und 14 m breit). Das Skelett der Kaserne besteht aus massiven Platten, die auf Umfassungsmauern und Pfeilern in der Mitte, in der Nähe der Innenhöfe, ruhen. Die Decken über dem ersten und dritten Stockwerk sind durch elliptische Öffnungen geprägt, die jedes zweite Fenster entlang der Fassade der Via Porta Angelica aufweisen. Die Anordnung des strukturellen Geflechts entlang der Fassaden und Höfe ermöglicht eine große Flexibilität in der Nutzung und Freiheit bei der Definition des Raumes mit nichttragenden ausgebildeten Raumelementen. Zwei Kerne versteifen die Struktur zusammen mit den Fassadenwänden. Die Struktur des Wohnhauses hat die gleiche Zusammensetzung wie die der Kaserne.
Alle Konstruktionselemente sind nach Möglichkeit aus recycliertem Stahlbeton, der vor Ort aufbereitet und gegossen wird, konzipiert. Eine Ausnahme bilden die Stützen, die aus vorgefertigtem Stahlbeton erstellt werden.
Für die Erneuerung sind zwei Optionen denkbar: Option 1 sieht die Erhaltung der historischen Fassade von 1860 (1932 umgestaltet und modifiziert) vor, wobei die Dicke der Fassade zum Inneren des Gebäudes hin verringert werden soll. Option 2 sieht den Abriss der bestehenden Fassade mit der gesamten Bausubstanz und den anschliessenden Bau einer Ersatzfassade vor.
Bauherrschaft | Stiftung für die Renovation der Kaserne der Päpstlichen Schweizergarde im Vatikan |
Architektur | Durisch + Nolli Architetti |
Planungszeit | Seit 2017 |
Status | In Planung |